Unterwegs gut verbunden
Die Formel aus der Theorie tönt einfach: Die Empfangsleistung nimmt im Mobilfunk proportional zum Quadrat der Entfernung zwischen Sender und Empfänger ab. Das Schlüsselwörtchen ist «Quadrat». Damit verhält sich die Empfangsqualität eines Mobiltelefons ähnlich wie der Luftwiderstand, der auch mit dem Quadrat der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs wächst. Anders gesagt: So, wie der Luftwiderstand ganz schnell wächst, wenn Sie schneller fahren, nimmt die Empfangsqualität ganz schnell ab, wenn Sie sich vom Sender entfernen.
Solange Sie zu Fuss unterwegs sind, ändert sich die Empfangsqualität nicht gross. Im Auto aber kann der Empfang sehr schnell schwanken. Dazu kommt, dass der Empfang mit dem Handy nur optimal ist, wenn Sichtkontakt zwischen Sender und Handy besteht. Schon relativ kleine Hindernisse können das Signal streuen, Flächen reflektieren es. Hindernisse wie grosse Häuser oder Lärmschutzwände schatten das Signal ab. Im Tunnel bricht der Empfang ganz zusammen – es sei denn, der Tunnel ist separat versorgt.
Unter dem Abschattungseffekt leiden insbesondere abgelegene Täler in den Alpen. Im Maggiatal etwa biss der Mobile Broadband Car auf Granit und verlor jeden Kontakt mit dem Mobilfunknetz. Doch nicht nur feste Hindernisse verschlechtern den Empfang. Auch bei schlechtem Wetter, etwa bei starkem Regen, Schneefall oder dichtem Nebel, nimmt die Empfangsqualität ab, weil die Wassertröpfchen in der Luft die Mikrowellen absorbieren.
Im neuen Mobilfunknetz UMTS sind diese Effekte nicht schwächer, sondern eher stärker. Innerhalb von Häusern ist auch an Stellen, wo GSM-Empfang noch problemlos möglich ist, oft kein UMTS-Netz mehr verfügbar. Der Grund: UMTS arbeitet mit höher frequenten Funkwellen, die zum Beispiel von Glasscheiben stärker abgeschirmt werden.
Das ist auch einer der Gründe dafür, warum die Antennen für alle Mobilfunkdienste ausserhalb des Fahrgastraums auf dem Dach des Autos angebracht werden müssen. Auf diese Weise wird im Übrigen auch die Strahlenbelastung im Fahrgastraum auf ein Minimum reduziert. Die Montage externer Antennen bedingt aber auch eine spezielle Verkabelung des Fahrzeugs. Die Antennen auf dem Dach müssen mit den Endgeräten im Auto verbunden werden. Beim MBC war das nicht ganz einfach, da sehr genau darauf geachtet werden musste, dass die Antennen- und Netzwerkkabel beim Verlegen nicht neben 12-V- und 220-V-Kabel zu liegen kamen. Wenn Antennenkabel neben Stromkabeln verlegt werden, kann es zu Interferenzen kommen.
Weil der MBC über so viele Antennen verfügt, musste ein spezieller Schlauch für die Führung der Kabel unterhalb des Fahrzeugs montiert werden.
Antennen
Antenne 1
Kombiantenne GSM, GPRS, GPS
Zweck: Steuerung der Standheizung
Antenne 2
Kombiantenne GSM, UMTS, GPRS
Zweck: G3-Handy
Antenne 3
Kombiantenne GSM, UMTS, GPRS
Zweck: Datenkommunikation mit dem Computer per GPRS und UMTS (Unlimited-Karte)
Antenne 4
Kombiantenne GPS, WLAN
Zweck: WLAN-Empfang mit dem Computer (Unlimited- Karte)
Antenne 5
DAB
Zweck: Radio in CD-Qualität (Alpine Car Hi-Fi System)
Antenne 6
TMC
Zweck: Verkehrsfunk, Live-Übertragung von Staumeldungen (Alpine Car Hi-Fi System)
Antenne 7
Radioantenne
Zweck: Für den Empfang des guten alten UKWRadios.
Praxistipps für den mobilen Datenverkehr
- Rechnen Sie immer mit einem Abbrechen der Verbindung und sichern Sie die Daten häufig.
- Schalten Sie beim E-Mail die Empfangs- und die Lesebestätigung ein. So erhalten Sie eine Bestätigung, wenn eine E-Mail empfangen, und allenfalls auch, wenn sie gelesen worden ist, und Sie sind sicher, dass die Dateien korrekt übermittelt wurden.
- Mobile Datenbearbeitung besteht nicht nur aus dem mobilen Datenverkehr, sondern vor allem auch aus Daten und Applikationen, die Sie mit sich führen. Das ist der Grund, warum der MBC mit einem kompletten Servercomputer samt allen Applikationen und Daten ausgestattet ist. Auf diese Weise müssen Sie nur aktuelle Daten übermitteln. Das Mobilfunknetz kann so effizient eingesetzt werden.