Der Tiger in der Batterie
Die Batterie ist die mit Abstand häufigste Pannenursache bei Autos. In Deutschland geht laut ADAC bereits jede dritte Panne auf das Konto des Stromspeichers. In der Schweiz belegt die Batterie in der Pannenstatistik des TCS mit grossem Abstand den ersten Platz: Rund 100 000 Mal im Jahr müssen die gelben TCS-Fahrzeuge einer leeren Batterie wegen ausrücken.
Ein Grund für die leeren Speicher ist die zunehmende Belastung der Batterie durch die Bordelektronik. Auch wenn der Motor nicht läuft, verbrauchen viele elektronische Bauteile im Auto Strom: Die Elektronik schaltet sich nämlich nicht ganz ab, sondern geht lediglich in einen Standby-Modus. Das ist umso verheerender, als die Autobatterien (ganz ähnlich wie die Akkus in der Computerei) fast noch so funktionieren wie zu Grossvaters Zeiten. Kurz: Die Batterie kann mit der Entwicklung kaum Schritt halten.
In einem normalen Auto mag das noch angehen: Wenn der Strom ausgeht, lässt man den Wagen halt anrollen, überbrückt die Batterie mit Hilfe eines freundlichen Nachbarn oder hängt das Auto über Nacht ans Ladegerät. Im Mobile Broadband Car hingegen darf der Strom nicht einfach so ausgehen. Denn der Sinn des Autos ist es ja, überall und jederzeit anhalten und arbeiten zu können. Und das geht nur, wenn die eingebaute Elektronik mit Strom versorgt wird. Der MBC hat deshalb vorgesorgt. Der Stromverbrauch ist nicht zuletzt einer der Gründe, warum der MBC auf Basis eines Landrover Defender entwickelt wird: Der Defender selbst kommt fast ganz ohne Elektronik aus. Das Auto besteht aus Motor und Chassis, elektronische Spielereien, wie man sie aus modernen Limousinen kennt, hat der Landrover nicht. Deshalb verbraucht das Auto selbst auch kaum Strom.
Das eingebaute Computerequipement dagegen verbraucht sehr wohl Energie, auch dann, wenn das Auto steht. Dennoch ist es technisch fast unmöglich, dass der MBC einmal auf eines der gelben Auto des TCS angewiesen ist. Der Grund: Das Auto verfügt über zwei Batterien, die getrennte Stromkreisläufe bedienen. Eine Batterie dient einzig und allein dem Starten des Motors. Wenn der Computer Strom verbraucht, werden die Reserven in dieser Batterie nicht angetastet. Dazu kommt: Der Landrover frischt seine Stromreserven auch im Stand auf, er ist dazu nicht auf eine Lichtmaschine angewiesen. Auf dem Dach des Autos sind Solarzellen montiert, die, etwas Sonnenschein vorausgesetzt, die Batterien betanken.
An einem normalen Schweizer Wintertag mit hochnebelartiger Bewölkung produziert die Solaranlage zwar nicht gerade üppig viel Strom, der Input reicht aber doch dazu aus, die Energiemenge auszugleichen, die das Auto im Standby- Betrieb verbraucht. Wenn der MBC über längere Zeit parkiert ist und, etwa für eine Sitzung oder eine Arbeitssession, intensiv Strom verbraucht, lässt er sich zudem über einen Aussenstecker an ein normales Stromnetz anschliessen. Der Landrover ist zu diesem Zweck mit einem Aussenstecker ausgerüstet, wie man ihn etwa von Campingwagen her kennt. Abgesichert sind im Übrigen auch die vielen sekundären Batterien, etwa in der Drahtlosmaus oder im Keyboard: Der MBC ist mit einem Schnellladegerät von Varta ausgestattet, das es möglich macht, leere Batterien innert 20 Minuten nachzuladen.